Hape Kerkeling auf der Spur
01.02.2019 FilmZwei Filme im Murianer Kino Mansarde
«Der Junge muss an die frische Luft» und «Colette» heissen die Filme, die am Donnerstag, 7., und Freitag, 8. Februar, in Muri im Kino zu sehen sind.
Die Geburtsstunde eines ...
Zwei Filme im Murianer Kino Mansarde
«Der Junge muss an die frische Luft» und «Colette» heissen die Filme, die am Donnerstag, 7., und Freitag, 8. Februar, in Muri im Kino zu sehen sind.
Die Geburtsstunde eines Komikers in der Verfilmung seiner Biografie – kann das ein guter Film werden? Aber sicher kann es das. Man taucht ein in die Siebzigerjahre. Schauplatz Recklinghausen im Ruhrgebiet, als man noch rauchte wie die Schlote im Kohlenpott. Der pummelige Bengel, nicht gerade mit sportlichen Talenten gesegnet, heisst Hans-Peter und macht den Clown in der Familie. Mal imitiert er eine umtriebige Nachbarin, mal führt er seiner Mutter eine schwebende Jungfrau vor. Der Neunjährige will seine Mutter Margret einfach nur aufheitern und zum Lachen bringen, denn die Mama leidet nach einer Operation an Geschmacksverlust und Depressionen, jedoch kann er ihr nicht mehr helfen.
Hans-Peter ist geborgen im Kreis der Grossmütter und Grossväter. Der Vater ist meistens abwesend. Dem Film «Der Junge muss an die frische Luft» gelingt es, ein stimmiges Bild des Miefs der Siebzigerjahre zu zeichnen und ganz normale Leute zu porträtieren. Vor allem aber werden in kleinen Episoden quasi die Spuren des späteren Hape gelegt: Der witzige Knabe, der sich gern verkleidet, imitiert und sich verstellt, legte Figuren an, die später berühmt wurden. Bei einer Schulaufführung reisst er als Prolo-Hauswart die Eltern zu Lachstürmen hin. Man sieht förmlich den irren Trenchcoat-Prolo Horst Schlämmer, später verkörpert von Hape Kerkeling. Prädikat: absolut sehenswert. In Muri läuft dieser Film am Donnerstag, 7. Februar, 18 Uhr, und am Freitag, 8. Februar, 20.30 Uhr.
Eine Zeitreise
Als junge Frau verliebt sich Colette in den Schriftsteller Willy, sie heiratet ihn und folgt ihm nach Paris, wo das Leben nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt hat. Willy beschäftigt seine Ghostwriter und fordert auch Colette auf, etwas zu Papier zu bringen. Denn das mit beiden Händen hinausgeworfene Geld muss auch irgendwo wieder eingenommen werden. So erfindet sie Claudine, die auf ihrem eigenen Leben basiert. Der erste Roman wird ein durchschlagender Erfolg, weitere folgen, doch es kommt der Punkt, da Colette nicht mehr im Schatten ihres Mannes stehen will.
Eine Geschichte über Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, wie sie auch heute noch aktuell ist. In Muri läuft «Colette» am Donnerstag, 7. Februar, 20.30 Uhr, und am Freitag, 8. Februar, 18 Uhr.
--red
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