Ein Kreuz statt ein Carport
26.02.2019 AristauIn Aristau wurde vielen Interessierten ein irischer Brauch nähergebracht
Irische Musik, irisches Brauchtum und eine ganz besondere Patronin trafen zum ersten Mal auf interessierte Zuhörer aus Aristau und Umgebung. Dank diesem Fest aus Irland ist nun auch ...
In Aristau wurde vielen Interessierten ein irischer Brauch nähergebracht
Irische Musik, irisches Brauchtum und eine ganz besondere Patronin trafen zum ersten Mal auf interessierte Zuhörer aus Aristau und Umgebung. Dank diesem Fest aus Irland ist nun auch ein ganz spezieller Ort bekannter geworden.
Pfarrerin Bettina Lukoschus Dinter ist seit vielen Jahren mit Irland und seinen Traditionen verbunden. Ein ganz speziell angelegter Garten hinter dem Haus am Mattenacker zeugt von dieser Verbundenheit. Nun holte sie einen alten irischen Brauch nach Althäusern und machte damit den irischen Kreuzgarten bekannter.
Inmitten des Mattenackers sollte ursprünglich ein Carport für eines der Häuser entstehen. Doch es kam anders als geplant. Die rund 80 Quadratmeter grosse Parzelle wurde von Besitzer Ruedi Oehninger der reformierten Kirchgemeinde zur besonderen Benutzung geschenkt. Darauf entstand 2006 ein irischer Kreuzgarten mit einem typischen Kreuz aus irischem Kalkstein. Der heilige Patrick erklärte zu seiner Zeit anhand des irischen Klees die Dreieinigkeit auf einfache Weise.
Immer wieder die Drei – rund um das Kreuz
So kommt in dem kleinen Garten, wo das Kreuz steht, die Zahl Drei immer wieder vor. Um das Kreuz wächst irischer Klee, dahinter wachsen drei Holunderbüsche, zweimal drei Stufen führen zum Kreuz und drei Zieräpfel bilden beim Eingang des Gartens eine Krone. Die drei Sitzhöcker laden zum Nachdenken, Beten oder einfach zum Verweilen ein. Mit den Worten von Bettina Lukoschus: «Da sein und den Raum erleben.» Und weil der Legende nach der heilige Patrick alle Schlangen von der Insel vertrieben haben soll, säumt eine «Buchsbaumschlange» den Weg. Auch die Hauptheiligen von Irland sind drei an der Zahl. Neben dem Heiligen Patrick gehören Columban von Iona und die heilige Brigid zu den Patronen Irlands.
«Um die heilige Brigid gibt es viele tolle Geschichten», erklärte Pfarrerin Bettina Lukoschus Dinter den zahlreichen Anwesenden. «Sie war eine ganz besondere Frau.» Die Tochter eines Häuptlings und einer Sklavin sollte sich mit einem Edelmann vermählen und trat stattdessen in ein Kloster ein. Brigid gründete ein Kloster und war berühmt für ihre Grosszügigkeit den Armen gegenüber, für ihre Gastfreundschaft und fürsorgliche Krankenpflege. Eigentlich wäre ihr Festtag, bei dem die Kinder besondere Kreuze aus Stroh und Binsen flechten, am 1. Februar. Doch da dieser im Freiamt in die Sportferien fiel, wurde die irische Tradition kurzerhand verschoben.
Selber gebackene Scones zum Abschluss
Was es mit dem Kreuz auf sich hat, bekamen die Anwesenden auch zu hören. Es war so, dass ein alter Mann im Sterben lag. Während ihm Brigid die Geschichte von Jesus erzählte, flocht sie ein Kreuz aus den herumliegenden Binsen und der alte Mann starb lächelnd als Christ. Damit auch alle Besucher ein Brigid-Kreuz mit nach Hause nehmen konnten, waren zahlreiche Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht fleissig gewesen und hatten speziell für diesen Anlass 75 dieser Kreuze angefertigt.
Und was wäre ein irisches Fest ohne irische Musik? «Lár Bán» sind Musiker um den gebürtigen Murianer Mario Ineichen aus dem Raum Luzern. Sie umrahmten das Fest mit typischen irischen Melodien und verzauberten die Zuhörer mit ihren Klängen, sodass einige sich von der Musik zum Tanzen und Klatschen hinreissen liessen. Das Ehepaar Lukoschus Dinter bewirtete anschliessend die Gäste mit Tee und selber gebackenen Scones. --mo