Handball, 1. Liga, Finalrunde Gruppe 1: TV Muri – US Yverdon 21:19 (9:11)

Nach einem verschlafenen Start und grossem Rückstand kämpft sich Muri gegen Yverdon zurück in die Partie und feiert den zweiten Erfolg in Serie. In der vom Kampf geprägten Partie legen die Freiämter den Grundstein zum Sieg mit starker Abwehrarbeit.

Etwas mehr als acht Minuten waren beim Stand von 16:16 noch zu spielen, als die Partie zwischen Muri und Yverdon ihren emotionalen Höhepunkt erreichte. Nach einem Ballverlust des TV Muri schalteten die Gäste aus der Westschweiz schnell um und suchten den direkten Weg aufs Murianer Tor. Dort stand ihnen unter anderem Muris Fabian Frei im Weg, der seinen Gegenspieler mit der Hand im Gesicht traf. Die Unparteiischen unterstellten dem Murianer einen absichtlichen Schlag ins Gesicht und verwiesen ihn mit einer direkten Roten Karte des Feldes.

Femiano sichert den Sieg

Wegen der darauffolgenden Reklamationen erhielt Muri-Trainer Claude Bruggmann eine Zeitstrafe. Entsprechend mussten die Gastgeber zwei Minuten in doppelter Unterzahl spielen. Dies wussten die Gäste zunächst gut auszunutzen und gingen mit 17:16 in Front. Die Murianer wussten sich auch mit zwei Spielern weniger zu wehren. Beim Stand von 18:17 für Yverdon war Muri wieder komplett.

Knapp eine Minute vor Schluss brachte Carlo Femiano seine Mannschaft mit 20:19 wieder in Front. Der gleiche Femiano brachte mit dem Tor zum 21:19 den Sieg für Muri.

Besorgniserregender Start

Das war das Ende einer verrückten Partie, die aus Murianer Sicht schlecht begonnen hatte. Wer geglaubt hatte, dass Muri den Schwung vom Sieg gegen Einsiedeln gleich mitnehmen würde, wurde enttäuscht. Vor allem im Angriff wirkte Muri zu Beginn lust- und vor allem ideenlos. Dies unterstreicht die Tatsache, dass es mehr als fünf Minuten dauerte, bis Tobias Kaufmann den TV Muri mit dem ersten Treffer erlöste. Auch die Gäste hatten im Angriff ihre Schwierigkeiten. So stand es nach acht Minuten erst 2:2. Während Muri weiterhin wenig zustande brachte, kamen die Westschweizer schlagartig in Fahrt und setzten sich innert zwei Minuten auf 2:5 ab. Yverdon zog bis zur 18. Minute auf 2:9 davon. Muri-Trainer Claude Bruggmann musste einen Weg finden, das Ruder herumzureissen.

Kaufmann und Schwenkfelder beleben Muri

Er tat das, indem er im Angriff Yorick Kaufmann als Spielmacher und in der Defensive Lukas Schwenkfelder als Abwehrchef einsetzte. Diese Massnahme schien Wunder zu bewirken. Das zuvor scheinbar chancenlose Muri fand besser ins Spiel und verkürzte in den zehn Minuten bis zur Pause auf 9:11.

Hoffnung auf dritten Sieg in Folge

Nach der Pause ging es im ähnlichen Stil weiter und nach 39 Minuten ging der TV Muri erstmals in Führung. Absetzen konnten sich die Freiämter nicht und so kam es zur hitzigen Schlussphase. Mit diesem Sieg verkürzen die Murianer den Abstand auf das fünftplatzierte Yverdon auf zwei Punkte. Diese wollen sich die Klosterdörfler am nächsten Freitagabend um 20.30 Uhr in Nyon sichern. Nyon hat bisher erst einen Punkt auf dem Konto und musste das für letzten Samstag angesetzte Spiel gegen Einsiedeln aufgrund zu vieler verletzter und kranker Spieler absagen. --sst