Weil die Mobilität weiterwächst
22.01.2019 Verkehr62. GV der TCS-Untersektion Freiamt mit TCS-Schweiz Vizepräsident Thierry Burkart als Gast
Der Verkehr nimmt stetig zu. Nicht nur der auf der Strasse, auch jener mit der Bahn. Die Bevölkerung in der Schweiz wird immer mobiler. Sich für alle einsetzen, vom ...
62. GV der TCS-Untersektion Freiamt mit TCS-Schweiz Vizepräsident Thierry Burkart als Gast
Der Verkehr nimmt stetig zu. Nicht nur der auf der Strasse, auch jener mit der Bahn. Die Bevölkerung in der Schweiz wird immer mobiler. Sich für alle einsetzen, vom Velofahrer bis zum Autofahrer, will der TCS. «Uns braucht es», sagt Marco Lütolf, Präsident der Untersektion Freiamt.
Annemarie Keusch
Es ist ein ganz praktisches Beispiel, das Marco Lütolf an der Generalversammlung der TCS-Untersektion Freiamt präsentierte. Es ging um den Tunnel bei der Schulanlage Junkholz in Wohlen. «Dort wurde eine neue Lichtsignalanlage montiert, die Phasen wurden aber viel zu kurz eingestellt», berichtete er in der Boswiler Mehrzweckhalle. Dies hatte zur Folge, dass Velofahrer zu wenig Zeit hatten, um während der Grünphase die andere Ampel zu erreichen. «Das könnte zu gefährlichen Situationen führen.» Also meldete er seine Beobachtungen der Repol Wohlen und zusammen mit der zuständigen Abteilung in Aarau wurde das Problem zeitnah behoben.
Es ist ein Beispiel, das zeigt: der Verkehr liegt dem TCS am Herzen. «Ob Velo, Auto, E-Bike, Mofa oder Zug, wir wollen Ansprechpartner für alle Teilnehmenden sein», betonte Lütolf. Ausser im Bereich des Pannendienstes, da seien die im Zug Reisenden noch ausgenommen.
Neue Angebote lassen Einnahmen sinken
Wiederum investierte die Untersektion Freiamt viel Zeit und Geld in die Verkehrserziehung. Leuchtwesten für die Kinder, Velowesten bei der Veloprüfung oder das Kontrollieren der Helme. Vor allem bei Letzterem haben sich laut Lütolf grosse Mängel gezeigt. «Wir mussten feststellen, dass erschreckend viele Helme völlig falsch eingestellt waren», betont er. Umso wichtiger seien solche Aktionen, die Kinder und Eltern auf das korrekte Einstellen aufmerksam machen.
Finanziell war das letzte Jahr für die TCS-Untersektion Freiamt kein erfolgreiches. Ein Minus von 3600 Franken musste hingenommen werden. Gegenüber dem Budget schloss die Rechnung aber 900 Franken besser ab als vorgesehen. Auch für das aktuelle Jahr ist ein Verlust in der Höhe von 6400 Franken budgetiert. Dies auch wegen sinkender Mitgliederbeiträge. Präsident Lütolf betont, dass dies nicht heisst, dass die Mitgliederzahl von knapp 20 000 abnehmend sei. «Es gibt immer wieder neue Angebote, die zu weniger Einnahmen führen. Beim letzten profitierten vor allem die Familien.»
Nicht gegeneinander ausspielen
Unter den Besuchern war auch Nationalrat, TCS-Aargau-Präsident und TCS-Schweiz-Vizepräsident Thierry Burkart. Er beschrieb die Schweizer als mobiles Volk. Täglich werden pro Person im Durchschnitt 37 Kilometer zurückgelegt. «Es braucht den TCS, um die Interessen der mobilen Menschen zu vertreten», ist er überzeugt. Dabei müsse die Mobilität als Gesamtes gesehen werden. «Nur so können wir die aktuellen und bevorstehenden Probleme lösen.» Damit sprach er die Prognosen an: bis 2040 soll der Bahnverkehr um 50 Prozent zunehmen, der Strassenverkehr um 20 Prozent. Wohlstands- und Bevölkerungswachstum plus technischer Fortschritt führen automatisch zu mehr Mobilität. «Es gilt, die Engpässe zu beseitigen», ist er überzeugt. Und dafür brauche es den TCS, den einzigen Club, der die verschiedenen Verkehrsmittel nicht gegeneinander ausspielen wolle.