Familien und Schulen im Zentrum
11.01.2019 Region BremgartenEggenwil: Zwei Frauen und ein Mann kandidieren für den Gemeinderat
André Heinrich, Sabrina Meyer und Luise Wien möchten Nachfolger von Gemeinderat Biagio Incollingo werden. Im ersten Wahlgang Ende November erreichte niemand das absolute Mehr. ...
Eggenwil: Zwei Frauen und ein Mann kandidieren für den Gemeinderat
André Heinrich, Sabrina Meyer und Luise Wien möchten Nachfolger von Gemeinderat Biagio Incollingo werden. Im ersten Wahlgang Ende November erreichte niemand das absolute Mehr. Das Rennen entscheidet sich jetzt am 10. Februar.
Roger Wetli
Um ein Haar wäre es nicht zu diesem zweiten Wahlgang gekommen. Luise Wien verpasste den Einzug um nur eine einzige Stimme. Ihr Vorsprung gegenüber André Heinrich der 132 Stimmen erreichte lag bei 18 Stimmen. Noch nicht offiziell kandidierte Sabrina Meyer.
Weitere Ersatzwahl nötig
Just am Wahlwochenende im November gab Gemeinderat Hanspeter Sieber seinen Rücktritt bekannt. Das Datum seiner Ersatzwahl wird erst nach dem 10. Februar gesetzt werden können.
Die Eggenwiler Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben als Nachfolger von Biagio Incollingo die Wahl zwischen zwei Frauen und einem Mann. Gemeinsam ist allen drei Kandidaten ihre Nähe zum Bildungswesen.
Zuhören und analysieren
Der 53-jährige André Heinrich ist Verkaufsleiter in einem international tätigen Unternehmen. Der Vater zweier Kinder präsidierte bereits einmal die Schulpflege. Er möchte sich für eine Dorfentwicklung einsetzen, die die hohe Wohn- und Lebensqualität beibehält. Zudem sind ihm gesunde Finanzen und ein langfristig attraktiver Steuerfuss wichtig. Er bringt sehr viel Führungserfahrung aus der Privatwirtschaft und als ehemaliger Schulpfleger gute Kenntnisse im Schulwesen mit. «Als Bereichsleiter habe ich gelernt zuzuhören und zu analysieren. Ich argumentiere sachlich und fundiert und bin kollegial in der Teamarbeit.»
Im Gemeinderat möchte er sich für die Bedürfnisse der Familien und der Schule einsetzen. An Eggenwil gefällt André Heinrich das aktive Dorfleben mit den zahlreichen Vereinen und den Restaurants. Er schätzt die Nähe zur Natur, die zur hohen Wohn- und Lebensqualität beitrage. «Die gute Verkehrserschliessung stellt sicher, dass man schnell in verschiedenen Städten ist.»
Bedürfnisse der Bevölkerung im Zentrum
Im ersten Wahlgang nicht offiziell kandidiert hatte die 37-jährige Sabrina Meyer. Die Mutter zweier kleiner Kinder arbeitet mit eigener Firma als Treuhandexpertin und doziert im Nebenamt in der Erwachsenenbildung. «Ich möchte mich für die Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner einsetzen, damit das Dorf auch in Zukunft attraktiv bleibt.» Entscheidend sei nicht, was sie, sondern die Bevölkerung in Eggenwil verändern möchte.
Als Gemeinderätin werde sie immer ein offenes Ohr haben und sich für eine optimale Umsetzung engagieren. «Als Mutter bin ich fähig, geduldig zuzuhören und mitzufühlen.» In den beiden Berufen habe sie gelernt, Sachverhältnisse verständlich zu erklären und effizient und lösungsorientiert zu handeln. «Ich schätze an Eggenwil, dass die Eigenständigkeit einen so hohen Stellenwert hat.» Nur dadurch könne es hier eine Postagentur, eine Schule und sogar eine Feuerwehr geben.
Neuer Lehrplan als Herausforderung
Als idealen Ansprechpartner für schulische, soziale und familiäre Belange sieht sich die 46-jährige Luise Wien. Sie war in den letzten zehn Jahren als Primarlehrerin an der Schule in Widen tätig und arbeitet jetzt seit Anfang Schuljahr zu 100 Prozent als schulische Heilpädagogin.
«Ich kandidiere für den Gemeinderat, weil ich mich besonders für die Dorfentwicklung im Hinblick auf die Bestandteile Kindergarten und Primarschule aktiv einsetzen möchte», erklärt die Mutter von drei Kindern, die zwischen 15 und 18 Jahre alt sind. Die Einführung des neuen Aargauer Lehrplans auf der Basis des Lehrplans 21 stelle eine Herausforderung für die Schule, die Schüler und die Verwaltung dar. «Mit meinen Fähigkeiten kann ich hier kompetent unterstützen.» Zudem denkt sie, dass eine Frau eine Bereicherung im Gemeinderat darstellt. Grundlegende Veränderungen müssten aber in Eggenwil nicht geplant oder umgesetzt werden. «Die Dorfentwicklung hat in den vergangenen Jahren gut funktioniert.»



