Der Jüngste schlägt zu
11.01.2019 SportRoy Cipriano aus Wohlen ist der «Freiämter Sportler des Jahres 2018»
Kickboxen, Handball, Schwingen – so die Rangliste beim «Freiämter Sportler des Jahres» 2018.
Stefan Sprenger
17 Jahr, blondes Haar ...
Roy Cipriano aus Wohlen ist der «Freiämter Sportler des Jahres 2018»
Kickboxen, Handball, Schwingen – so die Rangliste beim «Freiämter Sportler des Jahres» 2018.
Stefan Sprenger
17 Jahr, blondes Haar – und ein mächtiger Kämpfer: Roy Cipriano. Er gewinnt die Sportlerwahl. Seine härteste Konkurrenz kommt dabei aus Muri in der Gestalt des Handball-Wunderkindes Daphne Gautschi. Bei der Jury hat die 18-jährige Gautschi die Nase vorn, wird vier Mal auf den 1. Rang gewählt und zwei Mal auf den 2. Platz. Roy Cipriano folgt gleich dahinter – er wird zwei Mal von der Jury auf den Thron gewählt. Bei der Leserschaft erhält der 17-jährige Junioren-Weltmeister im Kickboxen eine unglaubliche Unterstützung. 2101 Stimmen machen einen Drittel der Gesamtstimmen aus. Rekord. Gautschi (860 Stimmen, 3. Rang) kann da nur schwer mithalten. Die Sympathiewahl geht klar an Cipriano, gepaart mit seinem guten Abschneiden bei der Jury ist er der verdiente «Sportler des Jahres» 2018. Den 3. Platz erschwingt sich Andreas Döbeli aus Sarmenstorf. Der 20-Jährige war der beste Schwinger in einer starken Freiämter Sägemehl-Saison.
Wohl selten war das Podest bei dieser Wahl so jung wie jetzt. Dies soll den Sportlern Motivation geben für weitere Höchstleistungen.
Er kickt sie alle vom Thron
Kickboxer Roy Cipriano ist der «Freiämter Sportler des Jahres 2018»
Der Freiämter Sportler des Jahres heisst zum 5. Mal Cipriano. Nachdem Vater Rocco die Wahl viermal für sich entscheiden konnte, knüpft Sohn Roy mit einem Rekordsieg an diese Erfolge an.
Josip Lasic
Mancher 17-Jähriger und auch manch Älterer würde gern mit ihm tauschen. Das Jahr 2018 war für Roy Cipriano eines der Superlative. Kurz vor seinem Geburtstag gewinnt der junge Kickboxer den Junioren-Weltmeister-Titel. Zuvor gab es bereits Silber bei den «Austrian Classics» und Gold beim «Bestfighter World Cup» in Italien. Danach feierte Cipriano noch drei Schweizer-Meister-Titel und an der Kickboxing-Gala in Wohlen sein Ring-Debüt. Letzteres – wie sollte es anders sein – mit einem Sieg.
Was viele Sportler in ihrer gesamten Karriere nicht erreichen, hat Cipriano im Alter von 17 Jahren innerhalb eines Jahres geschafft. Dieses erfolgreiche Jahr wird für ihn mit dem Sieg bei der Wahl zum «Freiämter Sportler des Jahres» abgerundet. Seit Antonio Lo Prete im Jahr 2012 wartet Kickboxing Wohlen auf einen Sieg bei der Wahl. Die Freiämter konnten in 30 Jahren Sportlerwahl den Titel sechsmal in ihr Dojo holen. Neben Lo Prete gewannen Sengül Güzel im Jahr 2006 sowie Roys Vater Rocco Cipriano in den Jahren 1997, 2003, 2005 und 2007. Der Sieg von Roy Cipriano ist der siebte für die Wohler Kickboxer.
Ruhig und bescheiden
Einen so erfolgreichen Vater wie die Wohler Kickbox-Koryphäe Rocco Cipriano zu haben, kann einen grossen Druck erzeugen. Nicht so bei Roy Cipriano. Mit Druck weiss der junge Mann bestens umzugehen. Bewiesen hat er das im Final der Junioren-Weltmeisterschaft. Er geriet früh in Rückstand. Davon unbeeindruckt zog Cipriano sein Ding durch und drehte den Kampf zu seinen Gunsten. Der erste Junioren-Weltmeister aus Wohlen war Tatsache.
So wie er sich im Kampf präsentiert, wirkt Cipriano auch im Alltag. Ruhig, höflich, bescheiden. Wer es nicht weiss, würde hinter dem jungen Mann vermutlich keinen Kampfsportler vermuten. Die Bescheidenheit ist eine weitere Eigenschaft, die Roy Cipriano auszeichnet.
Ein neuer Stimmenrekord
Das erfolgreiche Jahr von Cipriano ging auch an der Leserschaft nicht unbemerkt vorbei und wurde dementsprechend gewürdigt. Mit 2101 Stimme gewann Cipriano nicht nur. Er feierte einen regelrechten Erdrutschsieg. Handballgoalie Sascha Rudi wurde 2016 mit dem bisherigen Rekord von 1525 Stimmen gewählt. Dieser Rekord wurde bei der aktuellen Wahl deutlich überboten. Cipriano erhielt auch mehr Stimmen als seine beiden Verfolger zusammen. Volleyballer Tim Köpfli und die Handballerin Daphne Gautschi, die bei der Leserschaft auf dem 2. und 3. Platz rangieren, kommen auf insgesamt 1838 Stimmen.
Auch bei der Jury lag Cipriano hoch im Kurs. Die Mehrheit der Jurymitglieder wählte ihn in ihre Top 3. Insgesamt landete Cipriano bei der Jurywahl zwar «nur» auf dem 2. Platz, doch in Kombination mit den Leserstimmen war die Wahl am Ende eine klare Sache für den jungen Wohler.
Gautschi Zweite, Döbeli Dritter
Wie im Vorjahr reicht es Daphne Gautschi «nur» für Silber. Die 18-jährige Handballerin aus Muri spielt im französischen Metz und hatte eine grosse Rolle bei der Qualifikation der Frauennationalmannschaft für die WM-Play-offs. Bei den Lesern gab es für diese Leistung mit 860 Stimmen den 3. Rang. Bei der Jury thront Gautschi sogar auf dem 1. Platz. Im Schnitt ergab das erneut Rang 2.
Auf dem 3. Rang steht der Sarmenstorfer Schwinger Andreas Döbeli. Obwohl er im Jahr 2018 fünf Kränze gewinnen konnte, war Döbeli mit seiner Saison nicht zufrieden. Die Leser und die Jury sahen das anders. Von der Leserschaft erhielt er stolze 665 Stimmen, mit denen er knapp «nur» auf dem 5. Rang landete. Auch bei der Jurywahl war es knapp für Döbeli. Dort schlitterte er um Haaresbreite am Podest vorbei und liegt auf Rang 4. In der Summe ergibt das Bronze für den Schwinger.
Für immer der blau-weisse Bomber
Spezialpreis geht an Alain Schultz vom FC Wohlen
Er ist ein Mensch und Fussballer, wie es sie viel zu selten gibt. Er bewies Vereinstreue, indem er im Sommer nicht wechselte – obwohl er Angebote hatte. Er unterstützt den FC Wohlen beim Neustart. Ein Mann mit Rückgrat und einem Zauberfuss.
Alain Schultz hat in den Niedermatten ein Denkmal verdient. Eine Bronzestatue in Lebensgrösse. Als Modell könnte das Bild rechts dienen, als er am 11. Dezember 2016 sein Kopfballtor (!) beim 4:0-Sieg gegen Schaffhausen wie Gerd Müller 1974 feierte.
Brillante Technik, unverkennbarer Humor
Er ist ein Jahrhundertspieler für den FC Wohlen. 312 Spiele und 89 Tore hat er für den FCW gespielt. Das ist die pure Vereinstreue. Und selbst im hohen Fussballalter von 35 Jahren ist er praktisch in jedem Spiel der Beste bei den Freiämtern. Sein Schuss – auch «Schultz-Granate» genannt – ist gefürchtet. Seine Technik brillant, seine Pässe genau – und sein Humor unverkennbar.
Im Sommer zog sich der FC Wohlen aus der Challenge League zurück. Alain Schultz wurde umworben von Mannschaften aus der zweithöchsten Spielklasse. Er hätte Profi bleiben können. Er hörte auf sein Herz, bewies Rückgrat und Charakter, und blieb beim FC Wohlen – bei seinem FC Wohlen. Der Rekordspieler des Vereins war – vor seinem Kreuzbandriss im September – der absolute Leistungsträger in der 1. Liga Promotion, der Dreh- und Angelpunkt im jungen Team. Und er rannte jeweils mehr als mancher 20-Jährige.
Und er fand parallel hinein in die Arbeitswelt. Bei der «Kasimir Meyer AG» ist er als Logistiker/Chauffeur im Einsatz. Und – so wie man hört – macht er auch diesen Job hervorragend.
Wer FC Wohlen sagt, meint Alain Schultz
Schultz war in den vergangenen 15 Jahren schon einige Male für die Wahl zum «Freiämter Sportler des Jahres» nominiert. Bis ganz nach oben reichte es ihm nie – hauptsächlich wegen der eher dürftigen Unterstützung des Vereins. Bei der Jury war er jeweils auf einem Podestplatz. Denn wer FC Wohlen sagt, meint Alain Schultz. Nun erhält der «ewige Captain» den Spezialpreis. Für seine Tore, seine Leistungen, seine sympathische Art, seine Vereinstreue – ja, er erhält den Spezialpreis für sein Lebenswerk beim FC Wohlen. Denn so einen Spieler hat es in Wohlen noch nie gegeben, und wird es so schnell wohl auch nicht mehr geben. Die Sportredaktion verneigt sich vor «Schultzi», dem Freiämter Bomber – und wünscht auch auf diesem Weg weiterhin gute Besserung. In der Rückrunde wird er nach der Verletzung wieder mittun können. Und er wird im Abstiegskampf das wichtigste Mosaiksteinchen sein. --spr
AUSWERTUNG
Endstand
Prozent
1. Roy Cipriano 27,4
2. Daphne Gautschi 19,8
3. Andreas Döbeli 11,9
4. Tim Köpfli 10,5
5. Lia-Mara Bösch 9,5
6. Julia Stierli 8,8
7. Dejan Stankovic 6,8
8. Urs Huber 5,3
Der Endstand ergibt sich aus dem Mittel der Leser- und Jurywertung.
Leserschaft
Prozent Stimmen
1. Cipriano 35,5 2101
2. Köpfli 16,5 978
3. Gautschi 14,5 860
4. Bösch 11,3 670
5. Döbeli 11,2 665
6. Stierli 4,7 278
7. Stankovic 3,6 212
8. Huber 2,7 162
Insgesamt gingen bei der Redaktion 5926 Stimmen ein. 5787 wurden online abgegeben, 139 per Talon.
Jury
Prozent Punkte
1. Gautschi 25,2 68
2. Cipriano 19,3 52
3. Stierli 13,0 35
4. Döbeli 12,6 34
5. Stankovic 10,0 27
6. Bösch 7,8 21
6. Huber 7,8 21
8. Köpfli 4,4 12
Jedes Jurymitglied wählte seine persönliche Rangliste mit dem Freiämter Sportler (Rang ein bis acht). Für den ersten Rang wurden 12 Punkte vergeben, für den zweiten Rang 10, für den dritten 8. Für den vierten fünf. Für den fünften vier usw.
SO ENTSCHIED DIE JURY
Matthias Hüppi
Berikon Präsident FC St. Gallen
1. Daphne Gautschi
2. Andreas Döbeli
3. Julia Stierli
Daphne Gautschi setzt ihren Weg unbeirrt und konsequent fort und sorgt mit ihren Teamkolleginnen für den Aufschwung im Schweizer Frauenhandball. Andreas Döbeli holt bei mir nicht die glatte 10, aber immerhin eine 9,75 und damit verdientermassen den zweiten Platz. Auf gehts ans Eidgenössische 2019! Mit Julia Stierli schafft es die zweite Teamsportlerin aufs Podest, was auch ein Kompliment an die ganze FC-Zürich-Frauenequipe bedeutet. Den Herren werden wir mit unserem FC St. Gallen am 3. Februar das Leben aber schwerer machen.
Felix Bingesser
Waltenschwil
«Blick»-Sportchef
1. Daphne Gautschi
2. Julia Stierli
3. Andreas Döbeli
Daphne Gautschi ist auf Rang 1. Neues Land, andere Kultur: Es ist imponierend, wie sich eine junge Freiämterin auf höchstem Niveau auf Anhieb in der Weltklasse durchsetzt. Auf dem 2. Platz folgt Julia Stierli. Der Frauenfussball boomt. Und das Niveau wird immer besser. Schön, dass eine Freiämterin auf höchstem Niveau beim FCZ und in der Nati mitspielt. Der dritte Platz geht an Andreas Döbeli. Das Freiamt hat endlich wieder einige Talente im Schwingen. Es wäre top, man hätte auch mal wieder einen eidgenössischen Kranzschwinger.
Philipp Stöckli
Aristau
Produzent/Redaktor SRF
1. Daphne Gautschi
2. Julia Stierli
3. Roy Cipriano
Der erste Platz geht an Daphne Gautschi, weil die junge Murianerin schon jetzt ein Handball-Aushängeschild ist und das Potenzial hat, die Nationalmannschaft ins Rampenlicht zu führen. Rang zwei geht an Julia Stierli, weil sie für den Aufschwung des Frauenfussballs steht und sowohl im Klub als auch in der Nationalmannschaft eine feste Grösse ist. Bronze geht an Roy Cipriano, weil er mit erst 16 Jahren international andeutet, dass er seinem Vater Rocco künftig den Rekord als vierfachen «Freiämter Sportler des Jahres» streitig machen könnte.
Stefan Sprenger
Sportredaktor
«BBA/WA»
1. Daphne Gautschi
2. Roy Cipriano
3. Andreas Döbeli
Mit 18 Jahren mal eben die Schweizer Frauen-Nati anführen? Daphne Gautschi kann das. Sie ist ein Phänomen, das sich scheinbar mit Leichtigkeit an die Weltspitze spielt. Ein Handball-Wunderkind und sportlich die Nummer 1. Dahinter kommt Roy Cipriano, Weltmeister, 17 Jahre jung. Ehrgeizig, zielstrebig und höchstsympathisch – ganz der Papa. Auf den 3. Rang kommt Schwinger Andreas Döbeli. 20 Jahre alt. Der Podestplatz soll ihm Motivation sein für das «Eidgenössische». Hol den Kranz! Die drei jungen Sportler haben etwas gemeinsam: Sie sind ein Versprechen für die Zukunft im Freiämter Sport.
Josip Lasic
Sportredaktor
«BBA/WA»
1. Roy Cipriano
2. Daphne Gautschi
3. Lia-Mara Bösch
Die jüngsten, Cipriano und Gautschi, zuvorderst. Was sie in ihrem Alter leisten, ist unglaublich. Das Kampfsportlerherz hat den Stichentscheid in dieser schwierigen Wahl gegeben. Dafür geht neben dem 2. Platz auch Rang 3 an eine Frau. Wie Cipriano und Gautschi vertritt auch Lia-Mara Bösch die Region international sehr stark.
Daniel Marti
Chefredaktor
«BBA/WA»
1. Roy Cipriano
2. Daphne Gautschi
3. Dejan Stankovic
Als Familienvater weiss man: Es ist schwierig, dem Sohnemann das eigene Können zu vermitteln. Und es ist eine grosse Herausforderung, den Sohn in seinem Lieblingssport besser zu machen, als man selber einmal war. Rocco Cipriano war verdammt gut als Kickboxer, sogar Weltmeister. Nun ist sein Sohn Roy in jungen Jahren fast auf dem gleichen Niveau. Darum Platz eins für Weltmeister Roy Cipriano – und viel Beifall für Rocco Cipriano. Handballerin Daphne Gautschi und Beach-Fussballer Dejan Stankovic vertreten das Schweizer Kreuz in der Nati vorbildlich. Darum die Medaillenplätze.











