Das Dorf mitgestalten
15.01.2019 ArniEine Frau und zwei Männer möchten in den Gemeinderat
Am 10. Februar stimmen die Arner nicht nur über einen Kredit zur Einführung von Tempo 30 auf den Quartierstrassen ab, sondern wählen auch einen neuen Gemeinderat. Roland Fux, Roland Leu und Gaby ...
Eine Frau und zwei Männer möchten in den Gemeinderat
Am 10. Februar stimmen die Arner nicht nur über einen Kredit zur Einführung von Tempo 30 auf den Quartierstrassen ab, sondern wählen auch einen neuen Gemeinderat. Roland Fux, Roland Leu und Gaby Müller stellen sich zur Verfügung.
Roger Wetli
Gesucht wird eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Gemeinderat Gregor Widmer für die Amtsperiode bis 2021. Dieser gab nach etwas mehr als einem Jahr im Rat seine Demission bekannt. Interesse angemeldet haben eine Frau und zwei Männer. Beim ersten Wahlgang kann jede wahlfähige Person mit Wohnsitz in Arni gültige Stimmen erhalten. Es gilt das absolute Mehr. Den Gestaltungsplan «Dorfkern Arni» befürworten alle Kandidaten. Uneinig sind sie dagegen bei Tempo 30.
Gelungene Massnahmen
Einen kleinen Beitrag an die Gesellschaft möchte der 48-jährige parteilose Roland Fux im Gemeinderat leisten. «Ich weiss das Leben im Dorf und die Vorzüge der Gemeinde sehr zu schätzen.» Der Teamleiter «Wealth Management» einer schweizerischen Grossbank ist Jurist und sieht sich fachlich in der Lage, sich im Gemeinderat wertschöpfend einzubringen. «Gemeindeammann Heinz Pfister riet mir, als Qualität gesunden Menschenverstand mitzubringen. Davon habe ich eine gute Portion.»
Das Ortsbild möchte er mit ein paar kosmetischen Änderungen noch attraktiver machen. Ansonsten gehe es ihm nicht darum, Dinge, die gut laufen, nur darum zu verändern, um ihnen seinen Stempel aufzudrücken. Den Gestaltungsplan «Dorf kern Arni» findet er eine gelungene Massnahme, um einen belebten Dorfkern zu schaffen. «Er bietet dem Volg einen attraktiven Standort und ermöglicht ihm dadurch die langfristige Existenz.» Damit würde auch die geplante Strategie für altersgerechte Wohnungen umgesetzt. Die Realisierung des Gestaltungsplans würde der Gemeinde zusätzliche Steuereinnahmen von drei Prozent einbringen. Weshalb alle profitieren würden.
«Soweit ich es beurteilen kann, wird auf den Quartierstrassen rücksichtsvoll und vorsichtig gefahren», erklärt Roland Fux in Bezug auf Tempo 30. «Offenbar gibt es aber ein paar neuralgische Stellen, wo dies nicht geschieht.» Dort seien verkehrsberuhigende Massnahmen angezeigt. «Dafür aber auf dem ganzen Gemeindegebiet flächendeckend Tempo 30 einzuführen, erachte ich als nicht zielführend.»
Gute Projekte vorantreiben
Bereits aktiv in der Schulpflege ist Roland Leu. Der 64-Jährige gehört als einziger Kandidat einer Partei an, der SVP Arni-Islisberg. Der Inhaber von Markenoutlet Leu an der Kellerämterstrasse 24 kandidiert für den Gemeinderat, weil er sich für die Geschehnisse im Dorf interessiert und mit seinen Kenntnissen zum Dorf und der Region positive Arbeit leisten kann. «Aus meinem beruflichen Alltag kann ich im wirtschaftlichen und personell-sozialen Bereich sehr viel einbringen.» Es gehe ihm nicht darum, irgendwelche Veränderungen zu bewirken, sondern darum, Bestehendes zu bewahren. Angedachte gute Projekte möchte er vorantreiben und selber mithelfen diese umzusetzen. Der Gestaltungsplan «Dorf kern Arni» mache einen sehr soliden Eindruck, an dem man weiterarbeiten könne.
«Tempo 30 in den Quartieren ist sicher eine berechtigte Grundidee. Jedoch kann ich mich nicht dafür erwärmen», erklärt Roland Leu. «Für das, was es für Arni bringen würde, ist es zu teuer.» Wegen einzelnen Sündern ein so kostenintensives Projekt einzuführen, ergebe keinen Sinn. Er erwarte von den Einwohnern mehr Solidarität untereinander.
Roland Leu ist Präsident des Bezirksschützenverbands Zürich, Instruktor und Jugend-und-Sport-Ausbildner. An Arni schätzt er den ländlichen Charakter und die Übersichtlichkeit. «Man ist schnell in der Natur und die Ballungszentren und die Autobahn sind gut erreichbar.» Im Dorf kenne man sich im Grossen und Ganzen noch gegenseitig.
Gefährliche Stellen entschärfen
Diese Eigenschaften von Arni schätzt auch Gaby Müller. Sie betont dazu noch die öffentlichen Kinderspielplätze, die gepflegte Waldhütte und die grosszügigen Öffnungszeiten der Entsorgungsstelle. Die 39-jährige kaufmännische Angestellte ist Präsidentin und Verleiherin der Bibliothek Arni. Im Gemeinderat möchte sie ihre Erfahrungen anwenden, die sie bisher im Beruf und als Mutter erworben hat. Dazu würden Organisieren, Informieren, Zuhören und Lösungsfindung zählen. «Am Amt reizt mich der Blick hinter die Kulissen, Neues zu lernen und mich weiterzuentwickeln.» Eine Herzensangelegenheit sei ihr die Bildung und alles, was dazugehöre. Aber auch dem aktiven Dorfleben möchte sie im Amt noch mehr Bedeutung verleihen.
«Der vorgesehene Gestaltungsplan des Dorfkerns würde Arni optisch aufwerten», ist Gaby Müller überzeugt. «Im Moment besteht bei einigen Gebäuden im Dorf kern sowie beim Strassenzustand Renovationsund Handlungsbedarf. Es lässt das Dorf zurzeit ein bisschen angestaubt wirken.» Der Schulweg sei an einigen Stellen gefährlich und es würde immer wieder zu heiklen Situationen kommen. «Der Gestaltungsplan entschärft dies. Wobei ich bei Details wie dem Ort der Sitzbänke noch Potenzial zur Optimierung sehe.»
Sinn hat für Gaby Müller Tempo 30 in den Quartieren. «Es hat nur wenige Trottoirs und viele unübersichtliche Kurven und Ecken.» In einigen Quartieren mangle es an Spielplätzen, weshalb die Kinder oft auf den Strassen spielen würden. «Gerade dort ist Tempo 30 eine gute Sache.»



