Hilfe zur Selbsthilfe
06.11.2018 SozialesKirchlich regionaler Sozialdienst in den Pastoralräumen Mutschellen und Bremgarten-Reusstal
In einer Pilotphase testeten die Trägergemeinden der beiden Pastoralräume den gemeinsamen Kirchlich regionalen Sozialdienst (KRSD). Jetzt entscheiden ...
Kirchlich regionaler Sozialdienst in den Pastoralräumen Mutschellen und Bremgarten-Reusstal
In einer Pilotphase testeten die Trägergemeinden der beiden Pastoralräume den gemeinsamen Kirchlich regionalen Sozialdienst (KRSD). Jetzt entscheiden die Kirchgemeindeversammlungen über eine Leistungsvereinbarung.
119 Familien und Einzelpersonen suchten zwischen Januar 2016 und März 2018 Beratung in finanziellen, sozialen und rechtlichen Belangen. Die Anzahl der in prekären Lebenssituationen Hilfe suchenden Menschen sei steigend, erklärt die Steuergruppe in ihrem Bericht zum Pilotprojekt. Sie werden über einen längeren Zeitraum von Freiwilligen begleitet. Die kirchliche Sozialarbeit ist eine Ergänzung zur staatlichen Hilfe, übernimmt aber keine staatlichen Aufgaben. Nur in wenigen Fällen kommt es in kleinem Rahmen zu Finanzierungshilfen. In der Hauptsache sollen die Betreuten ihre eigenen Ressourcen aufbauen und stärken. Sie sollen Hilfe zur Selbsthilfe erhalten, mit spezialisierten Beratungsangeboten vernetzt und in ihrer sozialen Integration unterstützt werden. Der KRSD arbeitet eng mit den Seelsorgenden in den Pfarreien zusammen.
Fördern, vernetzen, solidarisieren
Zum Beratungsdienst kommen Projekte wie Deutschkurs und Schwimmkurs für Nichtschwimmerinnen hinzu. Die Stadt- und Dorfrundgänge «Unten durch» machen auf das Thema «Armut» aus der Perspektive Betroffener aufmerksam. Der KRSD ist ein gemeinsames Projekt der Pfarreien, der Landeskirche Aargau und der Caritas Aargau. Auch die Adventsaktion «Eine Million Sterne» ist ein Produkt dieser Zusammenarbeit.
Die Steuergruppe setzt sich aus je einem Kirchenpflegemitglied der Trägerkirchgemeinden zusammen sowie aus Vertretern der Seelsorge und der Caritas. Sie verabschiedet Budget und Rechnung und bestimmt die Ausrichtung des Soziadienstes. Caritas steuert einen fixen jährlichen Anteil von 10 000 Franken bei, die katholische Landeskirche einen Teil in Form eines Ausbildungsplatzes. Die Aufteilung unter den Kirchgemeinden erfolgt nach einem Finanzierungsschlüssel, welcher die Anzahl Katholiken und die Steuerkraft der Kirchgemeinden berücksichtigt. Für die Kirchgemeinde Bremgarten beispielsweise sollen die Kosten 2019 maximal 26 000 Franken betragen, budgetiert sind 23 500 Franken. Zum Pastoralraum Mutschellen gehören die Kirchgemeinden Berikon-Rudolfstetten-Bergdietikon, Eggenwil-Widen und Oberwil-Lieli. Im Pastoralraum Bremgarten-Reusstal sind es die Kirchgemeinden Bremgarten, Hermetschwil, Zufikon, Lunkhofen und Jonen.
Auf die Pilotphase soll nun die Leistungsvereinbarung folgen, unterzeichnet jeweils für vier Jahre. Diakonie ist ein Grundpfeiler der christlichen Gemeinschaft. Mit dem KRSD solidarisieren sich die Kirchgemeinden mit Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen. --gla