Ein Unfall wie letzte Woche auf dem Mutschellen sollte nun beim Bahnübergang Bibenlos nicht geschehen können: Der Übergang wurde mit drei Halbschranken gesichert.

Angekündigt wurden die Barrieren schon seit längerer Zeit. Gegen das Plangenehmigungsgesuch reichten Privatleute aus dem Quartier Bibenlos und die Gemeinde Zufikon Einsprache ein. Das Bundesamt für Verkehr hat diese Einsprachen letztes Jahr abgewiesen. Ob es auch auf dem Mutschellen Barrieren geben wird, ist noch nicht entschieden. --eob

Übergang gesichert

Beim Bahnübergang Bibenlos wurden Halbschranken montiert

Seit vorgestern sorgen beim Bahnübergang Bibenlos drei Halbschranken für mehr Sicherheit. Beim Übergang Honeret in Dietikon sollen die Barrieren voraussichtlich im nächsten Frühling kommen.

Erika Obrist

Laut Verordnung des Bundes müssen Bahnübergänge bis Ende 2014 gesichert sein. Das kann mit Barrieren erfolgen oder indem die Züge «auf Sicht» fahren. Also so langsam, dass sie anhalten könnten, falls ein Fahrzeug oder ein Mensch den Übergang passiert.

Wegen des hohen Verkehrsaufkommens mit Staus in den Spitzenzeiten stellte die damalige BDWM (heute Aargau Verkehr) beim Bund ein Gesuch um Dispensation von der Pflicht, die Übergänge in Bremgarten, auf dem Mutschellen, in Rudolfstetten und Dietikon mit Schranken zu sichern. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat dieses Gesuch im November 2012 abgelehnt, neun Monate später auch das Bundesverwaltungsgericht. Beschwerde geführt hatten das Bahnunternehmen selber, der Kanton Aargau sowie die Gemeinden Berikon und Widen.

Bibenlos und Dietikon sind rechtskräftig

Wie vom Gericht gefordert, arbeiteten die Bahnverantwortlichen ein Sanierungsprojekt mit Schranken bei den Bahnübergängen aus. Bei der öffentlichen Auflage reichten für den Übergang Bibenlos in Bremgarten die Gemeinde Zufikon Einsprache ein sowie Anwohner aus dem Quartier Bibenlos. Im Juli 2017 wies das Bundesamt für Verkehr die Einsprachen ab und erteilte die Plangenehmigung beziehungsweise die Baubewilligung. Für alle vier Bahnübergänge: Bibenlos, Mutschellen, Rudolfstetten und Honeret in Dietikon.

Gegen die Plangenehmigung in Rudolfstetten und auf dem Mutschellen führten die beteiligten Gemeinden Rudolfstetten sowie Berikon und Widen Beschwerde vor Verwaltungsgericht; sie wollen, dass der Zug dort «auf Sicht» fährt. Die Gemeinden Zufikon und Dietikon akzeptierten den Entscheid des BAV. Die Plangenehmigung ist also im Bibenlos und in Dietikon rechtskräftig. Hier können die Schranken angebracht werden.

Rund ein Jahr Vorbereitung

«Von der Genehmigung bis zur Ausführung muss man mit einem Jahr Vorbereitungszeit rechnen», sagt Erwin Rosenast, Leiter Kommunikation bei Aargau Verkehr. In Einladungsverfahren werde das ausführende Unternehmen bestimmt. Dann müsse das Detailprojekt ausgeschaffen werden. Je nach Situation brauche es zusätzliche elektrische Arbeiten für die Steuerung. Und dann hänge die Ausführung auch davon ab, wann das ausgewählte Unternehmen vor Ort sein könne, begründet Rosenast die doch recht lange Vorbereitungszeit.

Nun sind die drei Schranken bei der Kreuzung Bibenlos in Betrieb. Zu den bestehenden zwei Schranken für die Fussgänger senken sich nun gleich fünf Barrieren, wenn der Zug herannaht. Damit ja kein Autofahrer noch rasch über die Gleise fährt, obwohl das Lichtsignal längst auf Rot gestellt ist. Was dabei passieren kann, zeigte sich vor einer Woche auf dem Mutschellen, als ein Lastwagen mit einem Zug kollidierte.

Auch die Bewilligung für die Sicherung des Bahnübergangs Honeret in Dietikon ist rechtskräftig. Hier werden die Barrieren laut Erwin Rosenast voraussichtlich nächsten April angebracht.

Warten auf Gerichtsentscheid

Und bei den Übergängen Mutschellen und Rudolfstetten? Da warten alle Beteiligten sehnlichst auf den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts. Dieser Entscheid verzögert sich auch, weil die Gemeinde Rudolfstetten in ihrer Beschwerde eine vorsorgliche Massnahme verlangt hatte: Die BDWM sei zu verpflichten, die Bahnübergänge Rudolfstetten und Mutschellen (Bahnhofstrasse) im Strassenbahnbetrieb zu befahren und den Fahrplan so rasch als möglich anzupassen. In einem Zwischenentscheid hatte das Bundesverwaltungsgericht im November 2017 abgelehnt. Danach gelangte die Ge - meinde ans Bundesgericht. Dieses trat mit Entscheid vom 12. Januar gar nicht auf die Beschwerde ein, weil sie nicht fristgerecht erfolgt war.

Barrieren in Bremgarten

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title