Der Pavillon ist verkauft
28.09.2018 MutschellenKreisschule: Die Stadt Klingnau erwirbt die 16 Container
Seit gut zwei Jahren steht der Pavillon KSM 4 leer. Nun hat die Stadt Klingnau die 16 Container erworben. Dort werden sie benötigt, bis der notwendige Schulraum erstellt ist und die bestehenden ...
Kreisschule: Die Stadt Klingnau erwirbt die 16 Container
Seit gut zwei Jahren steht der Pavillon KSM 4 leer. Nun hat die Stadt Klingnau die 16 Container erworben. Dort werden sie benötigt, bis der notwendige Schulraum erstellt ist und die bestehenden Schulanlagen erneuert sind.
Erika Obrist
Die Erleichterung steht Otto Eggimann aus Berikon ins Gesicht geschrieben. Er präsidiert dieses Jahr den Ausschuss der Kreisschule Mutschellen (KSM). Seit zwei Jahren sucht die Kreisschule einen Käufer für den Pavillon KSM 4. Ein Inserat im Schweizer Baublatt war insofern erfolgreich, als sich einige Interessenten gemeldet hatten. Auf Grossbaustellen hätten die 16 Container mit einer Länge von je neun Meter sicher gut verwendet werden können. «Doch die interessierten Bauunternehmen brauchten die Container nur für ein bis zwei Jahre – und dafür waren sie schlicht zu teuer.» Also unverkäuflich.
Schulraum dringend benötigt
Eine weitere Ausschreibung erfolgte in einer Zeitschrift, die in alle Schulhäuser der Schweiz verteilt wird. Daraufhin hat die Stadt Klingnau ihr Interesse angemeldet. Hier steigen die Schülerzahlen in der Primarschule. «Seit diesem Schuljahr werden sämtliche Abteilungen doppelt geführt, weshalb zwei zusätzliche Klassenzimmer kurzfristig notwendig wurden», teilt Stadtammann Reinhard Scherrer auf Anfrage mit. Man behelfe sich derzeit mit Notlösungen in den bestehenden Schulbauten. «Diese müssen so bald als möglich aufgehoben werden.»
Kosten von rund 480 000 Franken
Weil der Schulraum derart dringend benötigt wird, erfolgt der Umzug des Pavillons rasch. Mitte Oktober soll mit der Demontage begonnen werden. Ende November, Anfang Dezember soll der Umzug abgeschlossen sein. Für die Stadt Klingnau entstehen Kosten von rund 480 000 Franken für den Kauf, die Umsetzung, für Baunebenkosten und Mobiliar. «Das Bauwerk ist inzwischen baurechtlich genehmigt», sagt Stadtammann Scherrer. Und zwar befristet, bis der notwendige Schulraum erstellt und die bestehenden Schulanlagen erneuert sind.
«Der Gemeindeversammlung vom 15. November wird die Finanzierung unterbreitet», zeigt Scherrer den nächsten Schritt auf. Mit dem Erwerb des Pavillons habe man bezüglich Schulraum eine wirtschaftliche und sch nel le Lösu ng gef u nden. Und die Kreisschule? Die hat den Pavillon im August 2005 eingeweiht. Nötig wurde das Provisorium zur Integration der Realschule auf dem Kreisschulareal. Investiert hatte die Kreisschule rund 1 Million Franken für Anschaffung und Installation.
Im Pavillon hat es vier Schulzimmer sowie sanitäre Anlagen und Nebenräume. Die Anschaffung war auf vier Jahre beschränkt. Weil die Schülerzahlern jedoch nicht wie erwartet zurückgingen, wurde die Bewilligung bis 2019 verlängert. Mit Umstellung von vier auf drei Jahre an der Oberstufe wurde der Pavillon nicht mehr benötigt – allerdings noch während der Sanierung der Kreisschule KSM 1 und Turnhalle. Seit dem Abschluss dieser Arbeiten vor etwas mehr als zwei Jahren steht der Pavillon leer. «Bei einer angenommenen Lebensdauer von 30 Jahren hat der Pavillon heute noch einen Wert von rund 300 000 Franken», rechnet Otto Eggimann vor. Wenn man die Kosten für Demontage, Transport und Montage am neuen Ort dazuzähle plus rund 100 000 für das zu erstellende Fundament, so sei der Pavillon eigentlich unverkäuflich. Trotzdem: Die Kreisschule hat mit der Stadt Klingnau einen Kaufpreis von 130 000 Franken vereinbart. Ein Teil dieses Geldes wird verwendet für den Rückbau des Fundaments auf dem Kreisschulareal und für die Sanierung des Platzes, auf dem der Pavillon stand.