Gelungene WG-Party
14.08.2018 KulturCircus Monti: Premiere von «Villa Monti» auf dem neuen Standort mitten in Wohlen
Es war wie eine kleine Heimkehr. Der Circus Monti startete mitten im Dorf in die neue Spielzeit. Auf dem Merkur-Areal wurde ganz viel Lebensfreude versprüht.
Daniel ...
Circus Monti: Premiere von «Villa Monti» auf dem neuen Standort mitten in Wohlen
Es war wie eine kleine Heimkehr. Der Circus Monti startete mitten im Dorf in die neue Spielzeit. Auf dem Merkur-Areal wurde ganz viel Lebensfreude versprüht.
Daniel Marti
Auf der Aussenstation Schützenhausplatz war der Circus Monti in den letzten Jahrzehnten zu Hause. Nun durfte der grosse Botschafter aus und für Wohlen mitten im Dorf seine Premiere feiern. Auf dem Merkur-Areal fühlten sich alle – das Artistenensemble, die Besucherinnen und Besucher sowie die Verantwortlichen – pudelwohl. So wohl, dass sich ein angeblicher Anwohner am Ende der Premiere per Telefon bei den Montis meldete. Man möge dann endlich «Fürobig machen» und schauen, dass Ruhe einkehrt. Er, der Anwohner, komme dann noch rasch rüber. Er wolle auf die Premiere auch das Glas erheben. Der angebliche Anwohner war Zirkusdirektor Johannes Muntwyler höchstpersönlich.
Diese Einschaltsendung des Chefs war der überraschende Schlusspunkt einer glänzenden Premiere. «Villa Monti» ist ein schöner Wurf, ein gelungenes, hochstehendes, äusserst unterhaltsames Gesamtkunstwerk einer hochtalentierten Truppe. Die Wohngemeinschaft «Villa Monti» wurde tatsächlich zur gelungenen WG-Party. Die Standing Ovations waren mehr als verdient – und das Artistenensemble sonnte sich förmlich im Beifall. Letztlich war Johannes Muntwyler so richtig happy. «Villa Monti» verdiente das Kompliment des Zirkusdirektors. Wie auch das Merkur-Areal. «Uns hat es riesig gefallen. Alles stimmt hier.» Und er hoffe, so sein Wunsch Richtung Gemeinderatsmitglieder, dass der Circus Monti aufs Merkur-Areal zurückkehren darf.
Vielfältig, überraschend, umwerfend
Circus Monti: Lange Standing Ovations für eine geglückte Premiere von «Villa Monti»
Der Platz ist ihm nicht zu nehmen: Der Circus Monti ist einfach aussergewöhnlich. «Villa Monti» ist ein Gesamtkunstwerk – im neuen Zelt und in der neuen Manege erst recht.
Daniel Marti
«Nein, nein, meinem Kopf geht es gut», sagte Zirkusdirektor Johannes Muntwyler nach geglückter Premiere. Das ist keinesfalls ganz selbstverständlich. Denn ihm wurde in der Manege kräftig der Kopf verdreht, die Arme über die Beine gequetscht, und sein Kopf schnellte rasant nach unten und nach oben. Das Publikum staunte. Jauchzte. Muntwyler lächelte. «Nein, ich habe keinen Schaden genommen», sagte er nochmals. «Das ist eben Illusion.» Und eine gelungene Nummer mit dem Chef persönlich. Eine tolle Darbietung – was für die gesamte Premiere von «Villa Monti» gilt.
Spektakel pur
Atemberaubend, hochstehend, zauberhaft. Das wurde angekündigt. Und die 14-köpfige Artistentruppe hat alle Versprechen gehalten. Die hohen Erwartungen erfüllt, gar übertroffen. «Villa Monti» ist ein sehenswertes Gesamtkunstwerk, die Villa verwandelt sich wie angekündigt zur fantastischen Wohngemeinschaft. Rasch nahm das Programm Fahrt auf. Und mit dem Auftritt von Monti junior, Mario Muntwyler, ist der Bann gebrochen, das Publikum erstmals begeistert. Mario Muntwyler spielt sich zusammen mit seinem Jonglage-Partner Willem McGowan sofort in die Herzen der Besucher.
Eigentlich ist das gesamte Artistenensemble der rote Faden, eben Montilike. Aber die Clownfigur – Florian Vuille – kann immer wieder einen drauf setzen. Humoristisch und artistisch und ausdrucksstark. Er ist praktisch immer präsent. Ob Schwungseil oder graziöser Seiltanz, ob schwungvolles Diabolo oder Tanztrapez oder kräftiger Handstand – «Villa Monti» bietet ganz viele Höhepunkte. Und letztlich auch zwei herausragende Nummern. Die beiden Kanadier Shannon Maguire und Phillipe Renaud faszinierten mit ihrem Roue Cyr, mit ihrem Rad, so ziemlich alle – das Publikum und die eigene Artistentruppe. Das Duo zeichnet herrlich-schöne Bilder in die Manege. Und dann ist da noch das Trio mit dem Schleuderbrett. Die drei aus Dänemark, Deutschland und Holland versetzen alle Besucher und Besucherinnen in Staunen. Unschlagbar – tatsächlich atemberaubend und hochstehend. Spektakel pur bis unters Zirkusdach.
Die «Villa Monti» lebt und bebt. Es kehrte an der Premiere aber auch immer wieder Ruhe ein, wie beispielsweise, als nach mehreren Anläufen endlich der Schriftzug an den Seiten des wunderbaren Bühnenbildes passte: «Villa Monti».
Mit gutem Gefühl auf die lange Reise
Ganz am Ende – nach dem Eintauchen ins Blumenmeer und den langen Standing Ovations – stand Johannes Muntwyler da. Mit sichtlichem Stolz. Ja, er sei zufrieden mit der Premiere, happy, sagt er. «Ich glaube, die ganze Truppe passt sehr gut zueinander.»
Er stimmte dem Premieren-Publikum zu, mit «Villa Monti» sei ein guter und ganzheitlicher Wurf gelungen. Und selbst der Zirkusdirektor hat seine Lieblingsdarbietung schnell gefunden – was er sonst nur ganz selten zugibt. Die drei Jungs mit dem Schleuderbrett. «Die gehen voll ab, unglaublich. Eine Riesentruppe.»
Johannes Muntwyler fühlte sich an der Premiere auch bestätigt. Tage zuvor setzte ein gutes Gefühl ein. Die ganz normale Nervosität machte immer mehr der Gelassenheit Platz. «Und mit diesem guten Gefühl können wir nun auf Tournee gehen», freut er sich.
«Villa Monti» passt. Ist abwechslungsreich, vielfältig, überraschend. Und manchmal hat es mitten in der Vorführung tatsächlich den einen oder anderen Artisten – völlig überraschend – einfach umgehauen. Auch fürs Publikum wars umwerfend.
«Verblüffend anders»
Wie die Prominenz die Premiere des Circus Monti erlebt hat
Praktisch alle Besucher waren von der Premiere des Circus Monti begeistert. Mal wurde die Musik gerühmt, dann die Artistik. Mal wurde die Publikumsnähe herausgestrichen, dann das Bühnenbild.
Arsène Perroud, Gemeindeammann: «Die farbenfrohe ‹Villa Monti› hat mich in ihren Bann gezogen: stimmungsvoll, akrobatisch, witzig, temporeich, verblüffend. Die Premiere hat mir sehr gut gefallen und ich wünsche dem Zirkus-Team eine erfolgreiche Saison.»
Matthias Jauslin, Nationalrat: «Ein fröhliches, farbiges Spektakel, das vom kunterbunten Zusammenkommen in der ‹Villa Monti› erzählt. Vieles ist dieses Jahr neu: Die frisch geschaffene Publikumsnähe dank dem aktuellen Standort auf dem Merkur-Areal wurde in der Geschichte unaufdringlich aufgenommen. Und durch das neue, stützenlose Chapiteau wird ein grosszügiges Raumgefühl erzeugt. Ein tolles und sehr gelungenes Programm. Herzliche Gratulation.»
Thomas Leitch, Grossrat: «Dass die Familie Muntwyler wieder in der Manege steht, ist eine besondere Freude. Lebendig, anmutig und voller Überraschungen ist das neue Montiprogramm. Stil- und liebevoll sind Bühnenbild, Kostüme und die vielfältigen Details. Wunderschöne Musik begleitet das tolle Ensemble – einfach grossartig!»
Meinrad Meyer, Vizepräsident des Einwohnerrates: «Ein spannendes und unterhaltsames Programm, die ‹Villa Monti›. Hochstehende Artistik gepaart mit unterhaltsamer Komik und Illusion. Mit Mario Muntwyler steht die nächste Generation bereit, schön zu sehen. Die ‹Villa Monti› ist ein Programm, wie ich mir Zirkus vorstelle, absolut empfehlenswert. Bravo!»
Adrian Meyer, Kunstschaffender: Diesmal haben es mir in erster Linie Musik, Artistik und Kostüme angetan. Die Musik ist sehr reich und vielfältig, eigenwillig und deshalb auch mutig. Die Artistik orientiert sich oft an traditionellen Zirkusdisziplinen, kommt aber verblüffend anders daher. Und dies auf hohem Niveau. Die Kostümbildnerinnen haben es verstanden, in Form und Farben neue Akzente zu setzten. Es ist und bleibt das Erfolgsrezept von Monti, dass immer wieder anders zusammengesetzte künstlerische Teams am Werk sind. Dass Direktor Johannes und seine Partnerin Armelle wieder mit komischer Zauberei in der Manege sind, ist das Sahnehäubchen obendrauf.» --dm












