Auf Monsterdruck folgt Megaparty
12.06.2018 SportFussball, 3. Liga: Niederwil steigt nach dem 2:1-Sieg gegen Neuenhof auf – am Mittwoch (20.15 Uhr) gehts um den Meistertitel
Erfolgstrainer Gino Saporito. Er übernahm 2013 den FC Niederwil in der 4. Liga und führte das Team nun in die 2. ...
Fussball, 3. Liga: Niederwil steigt nach dem 2:1-Sieg gegen Neuenhof auf – am Mittwoch (20.15 Uhr) gehts um den Meistertitel
Erfolgstrainer Gino Saporito. Er übernahm 2013 den FC Niederwil in der 4. Liga und führte das Team nun in die 2. Liga. In der «Finalissima» gegen Neuenhof ist der Druck gewaltig. «Wie danach die Aufstiegsparty», sagt Niederwil-Captain Martin Bräuer.
Alles oder nichts hiess das Motto gegen Neuenhof. Der Gegner lag einen Punkt vor den Niederwilern an der Spitze der 3. Liga. Die absolute Finalissima folgte. 200 Niederwiler Fans sind dabei. Total 500 am Spielfeldrand. «Der Druck bei uns war gigantisch und kaum auszuhalten», sagt FCN-Captain Martin Bräuer. Er, der seit 16 Jahren in der ersten Mannschaft spielt. Er, der seit 2013 und dem Amtsantritt von Trainer Gino Saporito die Captainbinde trägt. Er, der nie woanders spielte und immer noch im Dorf wohnt. Martin Bräuer sagt: «Wir waren in den letzten Jahren immer so nahe dran. Es ist unbeschreiblich, dass es endlich geklappt hat mit dem langersehnten Aufstieg.»
Aufstiegsschütze Lukas Habegger
2013 stieg Niederwil ab. 2014 wieder auf. Dann wurde das Team 5., dann 4. und im letzten Jahr 3. in der 3. Liga. In der vergangenen Saison scheiterte man knapp in den Aufstiegsspielen gegen Küttigen. Nun hat es endlich geklappt. Es war ein Kampfspiel auf kleinem Platz. Die Bälle wurden nach vorne gedrescht, es gab wenig Spielfluss. Stauber trifft nach sechs Minuten zur Niederwiler Führung. Neuenhof kann nach einer Viertelstunde ausgleichen. Das 1:1 hätte den FC Neuenhof in die 2. Liga gehievt. Niederwil brauchte noch ein Tor.
Dann kommt die 78. Minute. Torgarant Lukas Habegger trifft zum 2:1. Der Jubel ist grenzenlos. «Die Nachspielzeit erschien wie eine Ewigkeit», sagt Bräuer. Dann erfolgt der Schlusspfiff. Erstmals in der Vereinsgeschichte steigen die Riedmatt-Kicker in die 2. Liga auf. «Es brachen alle Dämme», so der 32-jährige Bräuer. «Die Emotionen und der ganze Trubel waren überwältigend», erzählt FC Niederwil-Spieler Luca Angst.
Der Schlusspfiff ist der Startschuss für eine lange Partynacht. Der FC Neuenhof – zeigt sich als fairer Verlierer – spendiert Champagner. Der Präsident schleppt Kisten Bier heran. Ein «Extrabus» steht als Überraschung bereit. Im Clubhaus in Niederwil feiern Spieler mit Freunden und Familie den historischen Moment.
Alle Spieler bleiben, trotzdem ist der Respekt vor 2. Liga gross
Und schliesslich landet die Mannschaft an der Dorfparty in Fischbach-Göslikon. Es wurde eine lange und feuchte Nacht. Und am Montagmorgen waren alle Spieler mit leichtem Kater an der Arbeit. «Egal, wer aufsteigt und trinkt, kann auch arbeiten», sagt Bräuer. Nach dem Aufstieg ist vor der Saison. Denn: Ist der FC Niederwil überhaupt bereit für die 2. Liga, wo das Niveau gegenüber der 3. Liga doch einiges höher ist? «Es ist ein Abenteuer», sagt der Captain.
Zu Hause gehts am Mittwoch um den Meistertitel
«Wir haben grossen Respekt vor dieser Aufgabe. Das Ziel ist klar der Ligaerhalt. Wir haben die Qualität, um mitzuhalten, müssen diese aber auf den Fussballplatz bringen.» Besonderes: Alle Spieler bleiben dem FC Niederwil treu. Beim FC Niederwil spielt man aus Leidenschaft. Das FCN-Trikot zu tragen, ist Ehrensache. «Wir bleiben bodenständig, auch in der 2. Liga.»
Bevor die erfolgreiche Saison nun definitiv zu Ende ist, hat der FC Niederwil die Chancen den Meistertitel in der 3. Liga zu holen. Zu Hause auf der Riedmatt empfängt man am Mittwoch (20.15 Uhr) den Erstplatzierten der anderen 3.-Liga-Gruppe, den FC Oftringen. Und auch dort wollen die Niederwiler eine weitere Fussball-Party feiern und den Zuschauerrekord brechen. «Lasst die Riedmatte zur Festhütte werden», sagt Bräuer lachend. --spr




