Strebel sichert sich das Double
29.05.2018 SportRingen, Greco, Einzel-SM: RS Freiamt gewinnt sechs Medaillen
Mit einer Ausbeute von sechs Medaillen schlossen die Freiämter Ringer die diesjährigen Einzelmeisterschaften ab. Zwei Ostblockringer machten ihnen aber das Leben schwer. Bei den ...
Ringen, Greco, Einzel-SM: RS Freiamt gewinnt sechs Medaillen
Mit einer Ausbeute von sechs Medaillen schlossen die Freiämter Ringer die diesjährigen Einzelmeisterschaften ab. Zwei Ostblockringer machten ihnen aber das Leben schwer. Bei den Schwergewichtlern überzeugte Adrian Wetzstein.
Was sich schon länger angekündigt hat, wird im Schweizer Ringsport immer mehr zur Realität. Vermehrt setzen sich ausländische Ringer, meistens aus dem Ostblock, die für die Schweiz zugelassen sind, in Szene. Zu spüren bekamen dies Pascal Strebel und die Leutert-Zwillinge.
Wenn man den Russen Isa Usupov in der 71-kg-Gewichtsklasse beobachtete, wie er den Kaderringer Andreas Vetsch von der Matte prügelte, hätte einem angst und bange werden können. Nicht so Pascal Strebel. Dass die beiden stärksten Kontrahenten des Murianers auf dem Verlierertableau aufeinandertrafen, war sein Verdienst. Schon im ersten Kampf traf er nämlich auf den Russen. Einmal in der Bodenlage am Drücker, machte Strebel mit vier Überdrehern vorzeitig alles klar.
Härter hatte Strebel im Halbfinal gegen Andreas Vetsch zu kämpfen. Aber auch hier liess er nichts anbrennen. Dabei reichte ihm eine frühe Viererwertung, um den aggressiven und konzeptlosen Gastgeber auf Distanz zu halten. Wenig überraschend landete der 27-Jährige im Final gegen den Einsiedler Lukas Schönbächler einen ungefährdeten Sieg. Somit schaffte er mit dem elften Einzeltitel gleichzeitig das begehrte Double (Sieg im Freistil und Greco im gleichen Jahr). Ein Meisterstück, das ihm erstmals gelang. «Die beiden stärksten Gegner in seiner Gewichtsklasse hat er besiegt. Das war ein starker Auftritt», sagte Freiamt-Trainer Adi Bucher.
Ungare gegen die Leutert-Zwillinge
Der zweite «Ausländer» versalzte den Leutert-Zwillingen die Suppe. In der 59-kg-Gewichtsklasse besiegte der Ungare Dimitar Sandov Nino Leutert zuerst. Dessen Bruder Nils musste im Final daran glauben. Trotz beherztem Kampf hatten beide dem ehemaligen Kadetten-Europameisterschafts-Dritten nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Schliesslich blieb den Ottenbachern Rang zwei und drei. In Freiämter Kreisen war man sich einig, dass der Sieger zumindest im Greco für die beiden Leuterts zurzeit eine Nummer zu gross ist. Dazu Bucher: «Wenn man berücksichtigt, dass beide Leuterts hauptsächlich Freistilringer sind, bin ich zufrieden. Wir wussten um die Stärke von Sandov.»
Nico Küng erst im Final gebremst
Die vierte Medaille für die Freiämter holte Nico Küng. Für den missglückten Auftritt beim Freistil in Willisau hatte der Althäuserer die richtige Antwort parat. Nur der Kriessener David Hungerbühler konnte ihm im Final das Wasser reichen. Es ist müssig darüber zu spekulieren, was passiert wäre, wenn Küng nach einem 0:7-Rückstand die Viererwertung früher gelungen wäre. In den verbleibenden rund 60 Sekunden kam Hungerbühler mächtig ins Wanken. Über die gesamte Kampfdauer geht der Sieg aber in Ordnung.
Stark war auch der Auftritt von Adrian Wetzstein (130 kg). Die Bronzemedaille hat er sich dank einem kämpferischen Auftritt redlich verdient. Vor ihm waren nur die Spitzenathleten Sven Neyer (Gold) und Andrii Vyshar klassiert. «Adrian hat mich sehr überrascht und macht Fortschritte. Gegen Dominik Streiff verlor er dieses Jahr schon zweimal Touch. Nun hat er ihn im Kampf um die Bronzemedaille besiegt», lobte sein Trainer.
Brunner mit Kadettenmedaille
Für die sechste Medaille zeigte sich Colin Brunner verantwortlich. Dass er vom Jahrgang her noch nicht zu den Kadetten gehört, hinderte ihn nicht daran, wie schon im Freistil bis in den Final vorzudringen. Dort war dann beim Oberrieter Quintus Zogg Endstation. «Im Vorfeld rechnete ich mit drei Medaillen. Dass es jetzt sechs wurden, ist natürlich stark», so Bucher abschliessend. --ws