Handball: 1. Aufstiegsspiel des HC Mutschellen

Drei Teams, zwei Aufsteiger. Der HC Mutschellen will in die 1. Liga und bestreitet am Samstag das erste Aufstiegsspiel.

Andelfingen, Kloten, Mutschellen. Zwei dieser drei Teams steigen in die 1. Liga auf. Einer bleibt in der regionalen 2. Liga. «Unsere Chancen stehen gut», sagt Pascal Baur, Kreisläufer und Urgestein des HC Mutschellen. Auch Trainer Stefan Konkol weiss, dass seine Mannschaft ganz nahe am Aufstieg ist. Am Samstag geht es nach Kloten, bevor es am 5. Mai zum zweiten und entscheidenden Aufstiegsspiel gegen Andelfingen in der «Handballparty-Halle» Burkertsmatt kommt. --spr

Der Treue will den grossen Wurf

Handball, 2. Liga: Mutschellens Urgestein Pascal Baur vor den Aufstiegsspielen

Vor 17 Jahren war er als kleiner Fan am Spielfeldrand dabei, als der HC Mutschellen letztmals in der 1. Liga spielte. Nun ist der 26-jährige Pascal Baur fast 2 Meter gross und über 100 kg schwer. Und der Kreisläufer will mit dem Team in die 1. Liga. «Und einen Traum verwirklichen», sagt er.

Stefan Sprenger

Die Handball-Euphorie auf dem Mutschellen ist ausgebrochen. Sie ist eigentlich schon lange am Lodern. Durchschnittlich über 200 Zuschauer sind an die Heimspiele gekommen. Und das in der 2. Liga – beeindruckend. «Die Burkertsmatt-Halle ist der Hammer. Unsere Zuschauer sind grossartig. Die Stimmung ist einzigartig», sagt Pascal Baur. Das Urgestein der Mutscheller Handballer, das schon seit zehn Jahren im «Eis» spielt, ergänzt: «Bei uns wird Handball zelebriert.»

Entscheidung am 5. Mai: «Das wird geil»

Kaum auszudenken, was passiert, wenn die Mutscheller am 5. Mai die Aufstiegsparty starten können. «Das wird geil», sagt Baur. Doch geschafft ist es noch nicht. An diesem Samstag treffen die Freiämter auswärts auf Kloten/Rorbas. Am Samstag, 5. Mai, wird um 18 Uhr auf der Burkertsmatt das zweite Aufstiegsspiel gegen Andelfingen angepfiffen. Zwei von diesen drei Teams steigen in die 1. Liga auf. Die erste Partie hat Kloten mit 28:27 gegen Andelfingen gewonnen.

«Es ist eine knappe Sache, aber es sieht gut aus für uns, wir sind in Form», sagt Baur. Er spricht dabei die Dynamik der Mannschaft an. Nachdem man Anfang dieser Saison die Vorstellungen des neuen Trainers Stefan Konkol, den Baur als «enorm professionell» bezeichnet, verinnerlicht hatte, und nachdem man diverse neue Spieler – wie den Brasil-Zauberer Walber – hat integrieren können, kam der Mutschellen-Zug ins Rollen. In der Rückrunde gab es nur eine Niederlage. Der Knopf ging auf. «Wir sind im Flow», so Baur. «In den Aufstiegsspielen kommt es auf jedes Tor an. Wir müssen kompromisslos sein.»

Kompromisslos wie Pascal Baur, wenn es um den Handball geht. Für ihn gibt es nämlich nur den HC Mutschellen. Wegzugehen kam für den robusten und physisch starken Handballer nie infrage. «Jetzt, wo wir an der Schwelle zur 1. Liga stehen, erst recht nicht», lächelt der sympathische Mann.

Gegen Wohlen und Muri wäre «absoluter Höhepunkt»

Vor 17 Jahren war er als kleiner Bub Zuschauer in der Kreisschule Mutschellen. Damals war das letzte Mal, dass die Beriker in der 1. Liga spielten. «Damals war es ein Traum von mir, auch mal in der 1. Liga zu spielen. Und jetzt ist dieser Traum ein Ziel geworden. Wir sind nahe dran.» Bei einem Aufstieg würde er sich «gigantisch» freuen auf die Derbys gegen Wohlen und Muri. «Das wäre der absolute Höhepunkt», sagt er. Doch bis zum Aufstieg in die 1. Liga braucht es noch mindestens zwei Siege.

Freundin bringt das Aufstiegsbier

Baur, der als 8-Jähriger zum Handball fand und immer bei den Mutschellern spielte, ist eine der wichtigsten Figuren im Team. Baur kennt man. Ebenfalls bekannte Mutscheller Handballer seit Jahren sind Niclas Gündel oder Ricardo Barbian. Baur ist zudem Sponsor des Teams. Er arbeitet bei der «Touring Garage Baur» auf dem Mutschellen als Kundendienstberater. Das Geschäft gehört seinem Vater. Auch da ist dem grossgewachsenen Handballer Treue wichtig. Ausser seiner Lehrzeit bei der Käppeli AG in Wohlen war er immer im Familienbetrieb.

Und auch in der Liebe ist der stämmige Handballer eine treue Seele. Mit seiner Freundin Lena ist er seit sieben Jahren zusammen und seit vier Jahren leben sie gemeinsam – natürlich auf dem Mutschellen. «Sie machte die Lehre im Blumenladen in Berikon. Ich habe mich dann in sie verliebt», lächelt Baur. Wie praktisch sein ganzes Umfeld ist natürlich auch seine Freundin sehr verankert im Verein. Sie spielt bei den Frauen und ist auch bei diversen Anlässen immer als Helferin dabei.

Falls die Mutscheller aufsteigen, wird seine Freundin sicherlich die Erste sein, die Pascal Baur bei der Aufstiegsparty das Bier in die Hand drückt. Dann prostet er seinen Teamfreunden zu und feiert den Aufstieg. «Das ist der Plan, das ist der Traum.»

Der Modus
Der HC Mutschellen trifft in einer Dreier-Gruppe auf die Teams vom HC Andelfingen (Gruppensieger Gruppe 1) und auf die SG Kloten/
Rorbas (Gruppendritter Gruppe 2). In einer Einfachrunde trifft jedes Team einmal auf jedes andere. Die ersten beiden Teams dieser Aufstiegspoule steigen in die 1. Liga auf. Die erste Partie hat Kloten mit 28:27 gegen Andelfingen gewonnen. Morgen Samstag treffen die Freiämter auswärts in der Ruebisbach-Halle auf Kloten/Rorbas (18 Uhr). Am Samstag, 5. Mai, wird auf der Burkertsmatt um 18 Uhr das zweite Aufstiegsspiel gegen Andelfingen angepfiffen. --red

Das sagt der Trainer

Mutschellen-Trainer Stefan Konkol konnte die Gegner beobachten: «Ich erwarte eine ausgeglichene Gruppe und am Samstag ein Spiel, in dem sich Kloten und Mutschellen auf Augenhöhe begegnen. Es werden wohl die Tagesform und Details entscheiden.» Er habe sich einige taktische Züge ausgedacht, möchte sich aber auf die eigenen Stärken besinnen: «Wir haben bewiesen, dass wir mit starken Gegnern mithalten können. Wir können mit dem Druck umgehen.» --ch

Start zur «Mission 1. Liga»

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