Schiessen: Bereuter an Militär-WM
23.11.2016 Handball«Ich habe gut geschossen. Leider ging ein Schuss auf die Nachbarscheibe», erzählt Rafael Bereuter. Der Villmerger nimmt es mit Humor. Auch wenn er alle seine Schüsse auf seine Scheibe gebracht hätte, wäre er höchstens auf dem 6. Rang gelandet. «Somit ist der Ärger nicht ganz so gross.» Er war – abgesehen vom Missgeschick – im «Dreistellungswettkampf Gewehr 300 m militärisches Schnellfeuer kniend und liegend» in Tuchfühlung mit der Spitze. So reicht es mit 559 Punkten nur für den 15. Rang.
Bilanz der Schweizer ist eher durchzogen
Was bleibt von der Militär-Weltmeisterschaft in Doha (Katar)? «Die Silbermedaille», sagt Bereuter. Mit dem Männer-Team holte Bereuter in der Disziplin «3x20 Standard Gewehr» den 2. Rang – und das mit neuem Schweizer Rekord. Seit Sonntag ist Rafael Bereuter wieder in der Schweiz. Er und das Schweizer Team wurden in Kloten von einigen Freunden und Fans lautstark in Empfang genommen. Es gab Grund zu jubeln, auch wenn die CISM-WM-Bilanz von Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport, eher durchzogen ausfällt. Neben den Männern holten auch die Frauen die Silbermedaille im Team. In den Einzeldisziplinen gab es allerdings einige Enttäuschungen zu verdauen.
Jetzt wird geheiratet
Für Bereuter beginnt jetzt eine neue Zeitrechnung. «Ich werde nicht mehr so viel machen», sagt er. Der Schützenkönig von 2015 und seine Freundin Bettina Bucher – die auch eine gute Schützin ist – werden im nächsten Jahr heiraten. «Und so können wir nicht genug trainieren und finden eine Pause besser als nur halb mit dabei zu sein», erklärt Bereuter, der gemeinsam mit seiner Verlobten in Müswangen lebt. Grosse Anlässe wie Welt- und Europameisterschaften werden kaum mehr erreichbar sein für den Freiämter. Also tritt er aus dem internationalen Schiesssport zurück. «Es gibt noch eine Möglichkeit», sagt Bereuter und erklärt: «Eventuell gibt es ein Kader, dass nur für die Militär-WM zusammengestellt wird. Wenn das passiert, wäre ich bereit, um weiterzumachen».
Stefan Sprenger