Präsenz in schwierigen Zeiten
02.12.2025 BremgartenOffizier-Brevetierungsfeier der Schweizer Armee in Bremgarten
Die Stadtkirche Sankt Nikolaus in Bremgarten bildete am Freitag den würdigen Rahmen zur Brevetierung von Offizieren der Schweizer Armee. Zu diesem bedeutenden Anlass trafen sich Armee und Gesellschaft zu ...
Offizier-Brevetierungsfeier der Schweizer Armee in Bremgarten
Die Stadtkirche Sankt Nikolaus in Bremgarten bildete am Freitag den würdigen Rahmen zur Brevetierung von Offizieren der Schweizer Armee. Zu diesem bedeutenden Anlass trafen sich Armee und Gesellschaft zu einer sinnstiftenden Feier.
Alphonse Hauser
Es war ein bedeutsamer Tag für die 31 jungen Menschen – 30 Männer und 1 Frau –, welche sich in Reih und Glied vor der Stadtkirche versammelten. Der grosse Schritt zur militärischen und zugleich auch zivilen Karriere stand an. Freudige Erwartung und ein klein wenig Stolz war in ihren Gesichtern zu sehen, neben der persönlichen Entwicklung gleichzeitig auch dem Vaterland qualifiziert zu dienen in einer aufgewühlten Zeit.
Eingeladen zur Offiziers-Brevetierung hatte das Einsatz- und Ausbildungskommando Genie/Rettung 74, welches auf dem Waffenplatz Bremgarten stationiert ist. Dem Kommando unter Oberst Daniel Wegrampf gehören die Offiziersschule des Lehrverbands, das Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbataillon, die Armeetaucher, die Motorbootkompanie 10 und der Bereich «Lehrgänge und Kurse» an.
Die übergeordnete Gruppe Verteidigung stellt das planende, führende und verwaltende Rückgrat der Schweizer Armee dar. Die Schweizer Armee trägt zur Kriegsverhinderung und damit zum Frieden in der Schweiz bei. Grundsätzlich begründet ist der Auftrag der Schweizer Armee der Eidgenössischen Bundesverfassung.
Neben Angehörigen der Aspiranten und weiteren interessierten Besuchern der Feier befanden sich zahlreiche Vertreter aus hohem Militär, der Politik und der Wirtschaft.
Die feierliche Brevetierung
Diese begann mit dem Einmarsch der Aspiranten. Unter den Klängen des Fahnenmarsches folgte der Einzug der Schweizer Fahne als Standarte. Fahnenträgerin war eine Frau im Unteroffiziersrang. Der Akt der Brevetierung folgt einem klaren Konzept. Die Aspiranten, einzeln aufgerufen und salutiert, werden vom Schulkommandanten mit Handschlag zum «Leutnant» befördert, erhalten ihren Offiziersdolch und melden sich ab. Strammstehend das Militär und frei stehend die Gäste wurde die Brevetierung am Ende mit dem Intonieren der Landeshymne abgeschlossen. Das Musik-Spiel Bremgarten begleitete die Feier.
Der Kommandant spricht Klartext
Schulkommandant Oberst Daniel Wegrampf kam in seiner Ansprache gleich zum Kern der Sache. Sein Credo: «Die Offiziere tragen die Verantwortung für die Führung, Ausbildung und Erziehung sowie den Einsatz der Verbände.» Erziehen heisse im Kontext nichts anderes als die Grundwerte zu vermitteln und vorzuleben. Im Dienstreglement sei denn auch festgehalten: «Führung durch Auftrag, Mitdenken und Engagement, Verantwortung, Disziplin, Information und Kommunikation, Vorbild, Zusammenhalt und Leistung.» An die Aspiranten gerichtet, meinte der Kommandant: «In den letzten 15 Wochen haben wir alles darangesetzt, diese Werte vorzuleben und den Absolventen die Fertigkeiten mitzugeben, damit sie den Schritt vom Unteroffizier zum Offizier erfolgreich machen können.» Als Fazit prägte der Kommandant die markante Aussage: «Aufmerksamkeit ist der Preis der Freiheit.» In seiner Rede kam Roman Hug, Nationalrat des Kantons Graubünden, auf eigene Erfahrungen zu sprechen; stand er doch vor 20 Jahren ebenfalls vor der Brevetierung als Offizier. Mittlerweile als Nationalrat begleitet er mit Interesse die Debatten und Vorgänge um die Armee. Dabei zeigt er auf, wie vielschichtig das Thema Armee ist und wie kontrovers teils die Meinungen dazu auch im Parlament sind.

