Der Musikverein Wohlen begeisterte ein grosses Publikum mit seinem Adventskonzert
Am letzten Sonntag war die katholische Kirche St. Leonhard in Wohlen sehr gut besucht, rund 350 Besucherinnen und Besucher liessen sich das traditionelle Adventskonzert des Musikvereins ...
Der Musikverein Wohlen begeisterte ein grosses Publikum mit seinem Adventskonzert
Am letzten Sonntag war die katholische Kirche St. Leonhard in Wohlen sehr gut besucht, rund 350 Besucherinnen und Besucher liessen sich das traditionelle Adventskonzert des Musikvereins Wohlen nicht entgehen.
Walter Minder
Nach der herzlichen Begrüssung durch Olivia Huggel eröffneten die rund 30 Musikantinnen und Musikanten unter der Leitung ihres Dirigenten Markus Steimen das Konzert mit dem Stück «Troika» von Sergej Prokofiev, Teil der von ihm komponierten Musik zum 1934 gedrehten Film «Leutnant Kishe». Aus der Feder des russischen Komponisten und Pianisten stammen zahlreiche bekannte Werke wie etwa «Peter und der Wolf» oder das Ballett «Romeo und Julia». Nach dem Abstecher nach Russland ging es weiter mit «Elsi, die seltsame Magd», komponiert von Dany Nussbaumer. Das Stück basiert auf der gleichnamigen Novelle von Jeremias Gotthelf. Elsi, die Tochter eines Müllers, verlässt nach dem Tod ihrer Mutter das Vaterhaus und wird von einem Bauern als Magd aufgenommen.
Anspruchsvoll, emotional – und es gibt viel Applaus
Es entwickelt sich eine unglückliche Liebesgeschichte mit dem jungen Bauern Christen. Dieser muss während des Franzoseneinfalls als Kanonier in den Kampf gegen den übermächtigen Gegner. Elsi ist ihm gefolgt, um ihm ihre Liebe zu gestehen und ihn zu retten – aber zu spät, beide finden auf dem Schlachtfeld den Tod. Entsprechend spielt sich diese Geschichte in unterschiedlichem musikalischem Stil ab, von wehmütigen Klängen bis hin zu markanten Tönen marschierender Truppen. Alles endet in einem Inferno, aus dem die Seelen der beiden entschweben – ein anspruchsvolles, aber sehr emotionales Stück, mit grossem Applaus vom Publikum verdankt.
Dann ging es mit dem Stück «Steila da Nadal» (Weihnachtsstern) von Gion Andrea Casanova in die rätoromanische Schweiz. Während im ersten Teil durch eine kontinuierliche Melodie das Bild einer friedlichen Welt abgebildet wird, begleitet der zweite, taktvollere Teil die Hirten auf ihrer Wanderschaft zum Stern von Bethlehem.
Mit dem emotionalen Stück «Somewhere in My Memory» von John Williams ging der Weg zurück in die Kindheit und die Weihnachtszeit, getragen von gefühlvollen Klängen der Querflöten-Spielerinnen. Bekannt ist das Stück als Titelsong im Film «Kevin – Allein zu Haus», wofür es 1991 für den Oscar als bester Song nominiert worden war.
Let’s Rock Christmas
In seiner festlichen Suite «Christmas in Switzerland» unternimmt Komponist Stephan Hodel eine musikalische Reise durch die vier Sprachregionen der Schweiz. Nach dem besinnlichen Auftakt im rätoromanischen Teil ging es weiter ins Tessin mit deutlich lebendigeren, lauteren Tönen, bevor dann die Weiten des Genfersees zu einem musikalisch harmonischen Blick Richtung französische Alpen einluden. Den Abschluss bildete ein Besuch in der Deutschschweiz mit volkstümlich angehauchten Klängen – Erinnerungen an sich immer schneller drehende Volkstanzpaare wurden geweckt. Vor dem letzten Stück «A Christmas Rockfestival» mit bekannten Melodien wie «Last Christmas», «Rockin’ Around the Christmas Tree» oder «We Wish You a Merry Christmas» bedankte sich Musikvereinspräsident Markus Konrad für das grosse Interesse und die sehr gut besetzten Kirchenbänke, bei der katholischen Kirche für die Gastfreundschaft im akustisch idealen Kirchenraum, der IBW für den offerierten Apéro nach dem Konzert sowie dem Dirigenten Markus Steimen und dem ganzen Musikkorps für das überaus gelungene, professionelle Musikerlebnis. Mit zwei Zugaben bedankte sich der Musikverein Wohlen für den grossen Applaus des begeisterten Publikums und wünschte allen zum Abschluss mit «Dorma Bain», dem bekannten Volkslied aus dem Unterengadin, ein gutes Nachhausekommen.